Westafrikanische Giraffe

Systematik

Giraffa camelopardalis peralta
Westafrikanische Giraffe

Ordnung: Paarhufer – Artiodactyla
Familie : Giraffenartige – Giraffidae
Gattung : Giraffa
Art: Giraffa camelopardalis
Unterart: Giraffa camelopardalis peralta

Es gibt in dieser Gattung Giraffa  nur eine einzige Art mit etwa 8 Unterarten die in ganz Afrika südlich der Sahara verbreitet sind.

Trivialname

deutsch: Westafrikanische Giraffe, englisch: Giraffe,
französisch: Girafe, swahili: Twiga afrikaans : kameelperd,

Vorkommen

Der Lebensraum liegt in Westafrika südlich der Sahara vom Tschad bis zum Senegal im äußersten Westen des Kontinents. Heute kommt sie nur noch in sehr kleinen Regionen vor und bevorzugt auch hier trockene Savannen und Buschland mit einem größeren  Baumbestand.
Ihr natürliches Vorkommen erstreckt sich heute auf kleine Areale hauptsächlich im Niger.
Im Senegal ist man bemüht die Giraffa camelopardalis peralta wieder heimisch zu machen.

Fundort

Bandia Naturreservat im Senegal 1998

Beschreibung

Zur markanten Körperform der Giraffen zählt natürlich der lange Hals und die Vorderläufe, die höher gestellt sind als die Hintergliedmaßen, wodurch die Rückenlinie nach hinten stark abfällt. Der lange Hals trägt eine Mähne bis zu den Schultern.
Auch bei der Westafrikanischen Giraffe haben beide Geschlechter auf dem Oberkopf zwei behaarte Hörner und eine Wulst auf der Stirn. Über den großen dunklen Augen tragen sie lange schwarze Wimpernhaare.

  • Körperhöhe  540 – 580 cm
  • Kopfrumpflänge   440 – 500 cm
  • Schwanzlänge    090 – 140 cm
  • Widerristhöhe   280 – 330 cm
  • Länge der Zunge    > 40 cm
  • Gewicht   400 – 600 kg
  • Lebenserwartung   > 24 Jahre in der Natur

Weibchen bleiben etwas kleiner und leichter als die die Männchen.

Westafrikanische Giraffe im Senegal

Fortpflanzung

Geburten erfolgen immer im Stehen und das Junge fällt dann aus 2 Meter Höhe auf den Boden. Nach etwa einer Stunden können die kleinen  auf ihren noch wackligen Beinen stehen. Die Mutter kümmert sich liebevoll um ihr Junges und führt es nach wenigen Wochen in den Trupp wo es mit anderen adulten Weibchen in Sicherheit ist.

  • Anzahl der Jungtiere:  1 Jungtier
  • Die Tragzeit beträgt:    430 – 460 Tage
  • Geburtsgewicht:   050 – 070 kg
  • Säugezeit:
  • Geschlechtsreife  wird mit etwa 4 Jahren erreicht

Nahrung

Die Evolution hat mit dem längeren Hals und den den hohen Gliedmaßen die Giraffen konkurrenzlos angepaßt für die Nahrungsaufnahme in den Baumkronen. Zum Speiseplan gehören Blätter, Triebe und Rinde von Bäumen und Sträuchern.  Die Westafrikanische Giraffe ist besonders an Trockenheiten gewöhnt, ihren Bedarf an Wasser entnimmt sie meist aus der Nahrung. Nur wenn sie sich absolut sicher fühlen und die Notwendigkeit gegeben ist, trinken sie auch aus einem Wasserloch. In dieser sensiblen Situation, in der sie ihre Vorderbeine weit spreizen müssen, sind sie verwundbar für Löwen und Hyänen.

Verhalten

Auch die Westafrika Giraffen leben häufig in kleinen Trupps von 2 bis 14 Tieren, nur die Giraffenbullen leben nicht selten allein. Da Giraffen aber sehr friedliche Tiere sind, können vorübergehend auch mehere Trupps sich zu einer großen Gruppe bilden. Giraffen sind keine Wanderer wie andere Huftiere und bilden auch keine Reviere und streifen eher behutsam durch die Weiten ihres Lebensraums. Man kann sie auch als seßhaft bezeichnen, denn sie kehren immer wieder an ihren angestammten Ort zurück.

Artenschutz

Obwohl sich die Bestände leicht erholen und ein striktes Jagdverbot besteht, ist diese Unterart weiterhin extrem stark bedroht, weil der Mensch immer häufiger ihren Lebensraum für Landwirtschaft und Viehzucht nutzt. Es gibt zwar verschiedene Wiederansiedlungsprogramme in einigen Ländern Westafrikas, doch die Populationen sind noch so klein, das derzeit immer noch die große Gefahr besteht, dass diese Art vor dem Aussterben steht. Vorbildlich scheinen die Bemühungen in der Republik Niger zu sein, wo sich die Bestände leicht erholen und die Populationen sich stabilisieren.

 

Fotos : (c) Michael Kürschner (3)